Dank meiner Tattoos traue ich mich endlich, kurze Ärmel zu tragen

Фото: bereitgestellt Моллі Квірк.

Als Jugendliche bedeckte ich jeden Sommer instinktiv meine Arme, so gut wie es ging. Ich freute mich überhaupt nicht auf ausgedehnte Sonnenbäder oder süße Outfits, sondern machte mir nur Sorgen darüber, wie ich mit entblößten Armen aussehen würde. Ich war schon als Kind dick, und sobald ich in die Pubertät kam, fing ich an, meine Arme zu hassen; sie waren einfach kräftiger als die gleichaltriger Mädchen. Ich war völlig davon besessen, was andere wohl über meine Arme denken könnten – von der Angst, jemand würde mich „fett“ nennen. Ich konnte den Sommer einfach nicht so sehr genießen wie andere. Zwar trug ich süße ärmellose Kleider, aber immer unter einem Kimono oder einer Strickjacke, um meine (meiner Meinung nach) unattraktivste Körperstelle zu verstecken.

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Damit bin ich nicht allein. Viele Frauen – unabhängig von ihrem Gewicht und ihrer Figur – fühlen sich unwohl damit, ihre Oberarme zu zeigen. Laut einer Mintel-Studie, veröffentlich in Good Housekeeping, mögen 25 Prozent aller Frauen das Aussehen ihrer Arme nicht. Das bedeutet zwangsläufig, dass der Sommer für viele von ihnen kleidungstechnisch schwierig ist. Der Psychologin Nova Cobban zufolge haben unsere Körperbild-Probleme verschiedene, komplizierte Ursachen. «Unsere Überzeugungen davon, wie wir aussehen ‚sollten', festigen sich oft schon in der Kindheit – durch das, was uns von Verwandten, in der Schule, von Freund: innen und heute natürlich auch in den sozialen Medien vermittelt wird», erklärt Cobban .

„Wir fixieren uns meistens am ehesten auf die Körperstellen, die dem, was wir gerne im Spiegel sehen würden, am meisten widesprechen. Wir glauben dann, wir wären bestimmt anders, wenn diese Körperpartie anders aussähe“, erzählt sie weiter. „Dieses Problem hält uns davon ab, glücklich zu sein, etwas zu verändern oder die Liebe zu finden.“

Genau so ging es mir. Als ich Anfang 20 war, ließ ich mir aber die ersten Tattoos stechen – am Arm. und das veränderte meine Perspective. Zuerst ließ ich das nur machen, weil meine Tattoos tiefe Bedeutungen hatten; mein allererstes Motiv war eine Regenwolke, die symbolisierte, dass ich eine mental schwierige Phase im Studium überstanden hatte. Ich wurde aber schnell „süchtig“ und buchte mir direkt das nächste Tattoo, ohne damals zu wissen, wie gut das meinem Selbstwert eigentlich tun würde.

Фото: bereitgestellt Моллі Квірк.

Als Nächstes ließ ich mir eine Sonnenblume auf dem Unterarm stechen, bevor ich das Motiv mit weiteren Blumen, Bienen und Libellen auf den halben Arm ausweiten ließ. Auf meinem anderen Arm folgte eine Mond-Tarotkarte. Rund ein Jahr nach meinem ersten Tattoo fiel mir dann zum ersten Mal auf, dass ich für meinen Körper eine ganz neue Akzeptanz und Zufriedenheit empfand. Schon bald verzichtete ich auf meinen Kimono und liebte meine Arme mehr denn je. Heute verdanke ich es meinen Tattoos, dass ich im Sommer auch gerne ärmellos rumrenne.

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Dieses Jahr sind drei weitere Tattoos dazugekommen, inklusive einer Planchette am rechten Oberarm – die Körperstelle, mit der ich mich immer am unwohlsten fühlte. Weil ich dieses neue Motiv gerne rumzeigen möchte, trage ich jetzt immer häufiger Westen und kurze Ärmel. Tinte am ganzen Arm zu tragen, hat mich meinen Armen näher gebracht; ich akzeptiere sie jetzt so, wie sie sind. Obwohl ich mich in der Vergangenheit wohl auf Trend-Diäten und kurzzeitige Lösungen gestürzt hätte, um mich selbst in meinem Sommerkörper halbwegs wohl zu fühlen, brauche ich das jetzt nicht mehr. Ich akzeptiere mein Aussehen. Und wenn ich heute einen Kimono, einen Cardigan oder eine Jacke trage, tue ich das, weil mir das Outfit so einfac...

Dank meiner Tattoos traue ich mich endlich, kurze Ärmel zu tragen

Фото: bereitgestellt Моллі Квірк.

Als Jugendliche bedeckte ich jeden Sommer instinktiv meine Arme, so gut wie es ging. Ich freute mich überhaupt nicht auf ausgedehnte Sonnenbäder oder süße Outfits, sondern machte mir nur Sorgen darüber, wie ich mit entblößten Armen aussehen würde. Ich war schon als Kind dick, und sobald ich in die Pubertät kam, fing ich an, meine Arme zu hassen; sie waren einfach kräftiger als die gleichaltriger Mädchen. Ich war völlig davon besessen, was andere wohl über meine Arme denken könnten – von der Angst, jemand würde mich „fett“ nennen. Ich konnte den Sommer einfach nicht so sehr genießen wie andere. Zwar trug ich süße ärmellose Kleider, aber immer unter einem Kimono oder einer Strickjacke, um meine (meiner Meinung nach) unattraktivste Körperstelle zu verstecken.

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Damit bin ich nicht allein. Viele Frauen – unabhängig von ihrem Gewicht und ihrer Figur – fühlen sich unwohl damit, ihre Oberarme zu zeigen. Laut einer Mintel-Studie, veröffentlich in Good Housekeeping, mögen 25 Prozent aller Frauen das Aussehen ihrer Arme nicht. Das bedeutet zwangsläufig, dass der Sommer für viele von ihnen kleidungstechnisch schwierig ist. Der Psychologin Nova Cobban zufolge haben unsere Körperbild-Probleme verschiedene, komplizierte Ursachen. «Unsere Überzeugungen davon, wie wir aussehen ‚sollten', festigen sich oft schon in der Kindheit – durch das, was uns von Verwandten, in der Schule, von Freund: innen und heute natürlich auch in den sozialen Medien vermittelt wird», erklärt Cobban .

„Wir fixieren uns meistens am ehesten auf die Körperstellen, die dem, was wir gerne im Spiegel sehen würden, am meisten widesprechen. Wir glauben dann, wir wären bestimmt anders, wenn diese Körperpartie anders aussähe“, erzählt sie weiter. „Dieses Problem hält uns davon ab, glücklich zu sein, etwas zu verändern oder die Liebe zu finden.“

Genau so ging es mir. Als ich Anfang 20 war, ließ ich mir aber die ersten Tattoos stechen – am Arm. und das veränderte meine Perspective. Zuerst ließ ich das nur machen, weil meine Tattoos tiefe Bedeutungen hatten; mein allererstes Motiv war eine Regenwolke, die symbolisierte, dass ich eine mental schwierige Phase im Studium überstanden hatte. Ich wurde aber schnell „süchtig“ und buchte mir direkt das nächste Tattoo, ohne damals zu wissen, wie gut das meinem Selbstwert eigentlich tun würde.

Фото: bereitgestellt Моллі Квірк.

Als Nächstes ließ ich mir eine Sonnenblume auf dem Unterarm stechen, bevor ich das Motiv mit weiteren Blumen, Bienen und Libellen auf den halben Arm ausweiten ließ. Auf meinem anderen Arm folgte eine Mond-Tarotkarte. Rund ein Jahr nach meinem ersten Tattoo fiel mir dann zum ersten Mal auf, dass ich für meinen Körper eine ganz neue Akzeptanz und Zufriedenheit empfand. Schon bald verzichtete ich auf meinen Kimono und liebte meine Arme mehr denn je. Heute verdanke ich es meinen Tattoos, dass ich im Sommer auch gerne ärmellos rumrenne.

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Dieses Jahr sind drei weitere Tattoos dazugekommen, inklusive einer Planchette am rechten Oberarm – die Körperstelle, mit der ich mich immer am unwohlsten fühlte. Weil ich dieses neue Motiv gerne rumzeigen möchte, trage ich jetzt immer häufiger Westen und kurze Ärmel. Tinte am ganzen Arm zu tragen, hat mich meinen Armen näher gebracht; ich akzeptiere sie jetzt so, wie sie sind. Obwohl ich mich in der Vergangenheit wohl auf Trend-Diäten und kurzzeitige Lösungen gestürzt hätte, um mich selbst in meinem Sommerkörper halbwegs wohl zu fühlen, brauche ich das jetzt nicht mehr. Ich akzeptiere mein Aussehen. Und wenn ich heute einen Kimono, einen Cardigan oder eine Jacke trage, tue ich das, weil mir das Outfit so einfac...

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